ZWEITES TESTLESEN

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Ein zweites Testlesen bietet sich an, nachdem Sie die Geschichte mehrfach überarbeitet und alle Möglichkeiten der Vertiefung und Selbstkontrolle (siehe Tipps und Tricks) ausgeschöpft haben und Sie nun finden, dass sie fertig ist.

Suchen Sie sich nun erneut drei Testleser, diesmal am besten Fremde, und bitten Sie sie, die Geschichte zu bewerten - Plot, Stil, Fluss.

Gehen Sie davon aus, dass die Testleser Ihr Werk schrecklich finden. Dann ist die Enttäuschung nicht so groß, falls es tatsächlich so sein sollte, und die Freude, falls es doch gefällt, umso größer. (Einfach ein psychologischer Trick.)
Seien Sie sich aber darüber im Klaren, dass Sie es niemals allen recht machen können. Sie können den tollsten Roman aller Zeiten geschrieben haben, und es wird dennoch Leute geben, die ihn doof finden.

Werten Sie die Kritik, die Sie bekommen, sorgfältig aus, ohne sie persönlich zu nehmen. Wenn Sie drei Testleser haben und Ihnen alle drei sagen, dass Stelle X viel zu früh kommt, schlecht beschrieben ist, was auch immer, dann ist das eine objektive Kritik, die Sie ernst nehmen sollten. Schreiben Sie die Stelle neu.

Wenn Ihnen einer der drei sagt, dass Sie einen grauenhaften Stil haben, während die anderen beiden finden, dass das "ganz gut" geschrieben ist, können Sie getrost davon ausgehen, dass Sie vielleicht kein Meisterschreiber sind, aber auch nicht so schlecht, dass Sie das Werk lieber in die Schublade legen und den Plan, das Buch zu veröffentlichen, vergessen sollten.

Klingt jedoch bei allen drei an, dass die Geschichte zwar ganz gut ist, aber nicht gut geschrieben ist, sollten Sie in der Tat noch mal überlegen, ob Schreiben wirklich etwas für Sie ist. Oder Sie setzen sich hin und lernen es.

Ist es hingegen so, dass alle drei sagen, dass es zwar gut geschrieben ist, die Geschichte aber nicht besonders aufregend, dann konstruieren Sie sie neu oder denken sich etwas Neues aus. Auch das Konstruieren von Geschichten kann und muss man lernen.



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